Geldanlagen

Neue Studie zeigt: Aktive Fonds bleiben teuer – zu teuer!

Die Gebühren für Anlagefonds sinken seit Jahren. Aktiv gemanagte Fonds kosten aber zu viel, und ihr wichtigstes Versprechen lösen sie bis heute nicht ein.

Portrait von Daniel Weinmann
Daniel Weinmann
Anlageexperte
Publiziert am
04. Mai 2023

Immer mehr Anlegerinnen und Anleger wollen wissen, was in ihren Depots steckt und wie sie im Vergleich zum Markt abschneiden. 2022 haben die Expertinnen und Experten des VZ über 3300 Depots analysiert – so viele wie noch nie. Von den Ergebnissen dieser Analyse sind drei Punkte besonders bemerkenswert:

Gebühren

Die Gebühren aktiv gemanagter Fonds sind tiefer, sie bleiben aber ein "Rendite­fresser". Denn im Schnitt sind sie viermal so hoch wie die für passive Fonds (Grafik unten). Aktive Fonds schneiden selten besser ab als der Markt, darum sind die hohen Kosten nicht gerechtfertigt.

Produkte

Fast zwei Drittel der Depots bestehen aus hauseigenen Produkten, die die Banken ihren Kunden verkaufen. Diese Gebühren wurden weniger gesenkt als die von Produkten anderer Anbieter, die sich dem Wettbewerb stellen müssen. Da stellt sich die Frage, ob Banken eigene Produkte empfehlen, weil sie daran mehr verdienen.

Strategie

Erfreulich ist, dass immer mehr Anleger die Vorteile von ETF und Index­fonds erkennen: Seit 2010 ist der Anteil passiver Fonds in einem durchschnitt­lichen Schweizer Depot von 6 auf rund 25 Prozent gestiegen. Diese Fonds sind günstiger und transparenter als aktiv gemanagte – und sie halten, was sie versprechen.

Fazit: Es lohnt sich, Wertschriftendepots regelmässig überprüfen zu lassen. Vielen Anlegern ist nicht bewusst, dass sie in teure Anlageprodukte investieren, die sich vor allem für ihre Bank auszahlen. Allein da­rum sollte man eine Zweitmeinung von unabhängigen Fachleuten einholen, die nicht am Verkauf von Produkten mitverdienen. Und: Eine Zweitmeinung hilft auch, unnötige Risiken abzubauen und das Verhältnis von Risiko und Rendite nachhaltig zu verbessern.

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