Säule 3a: Bank oder Versicherung?
Die Säule 3a gibt es als Bankkonto, als Wertschriftenlösung und als Versicherungspolice. Die jährlichen Maximalbeträge und die steuerlichen Vorteile sind bei allen Varianten identisch. Darüber hinaus unterscheiden sie sich aber deutlich.
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3a-Konto bei einer Bank: Grosse Zinsunterschiede
3a-Zinskonten werfen wie Privat- oder Sparkonten einen Zins ab. Die Banken können die Zinssätze je nach aktuellem Zinsniveau jederzeit senken oder anheben. Weil 3a-Guthaben in der Regel bis zur Pensionierung gebunden sind, liegen ihre Zinssätze über jenen von Privat- und Sparkonten.
Die Höhe des Zinses ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bereits kleine Zinsunterschiede haben wegen des Zinseszinseffekts über die Jahre einen grossen Einfluss auf das Guthaben bei Pensionierung. Wer den jährlichen Betrag jeweils Anfang statt erst Ende Jahr einzahlt, profitiert länger von den Vorzugszinsen.
Wertschriftensparen in der Säule 3a zahlt sich langfristig aus
Bei der Wertschriftenlösung wird das Guthaben in Aktien, Obligationen und andere Wertschriften investiert. Gesetzlich erlaubt ist ein Aktienanteil von bis zu 50 Prozent: Doch dank einer Erweiterung der Anlagemöglichkeiten ist es für Vorsorgesparer mit ausreichend hoher Risikotoleranz bei einigen Anbietern heute möglich, eine Anlagestrategie mit deutlich höherem Aktienanteil zu wählen. Wertschriftensparen zahlt sich aus, denn das bringt langfristig in der Regel höhere Erträge als mit einem Zinskonto. Das Guthaben kann allerdings kurzfristig grösseren Schwankungen unterliegen.
Es lohnt sich, bei Wertschriftenlösungen auf tiefe Gebühren zu achten. Bei den aktiv verwalteten 3a-Fonds der grössten Banken liegt die jährliche Verwaltungsgebühr (TER) im Durchschnitt bei 1,2 Prozent. Hinzu kommen oft weitere Kosten wie Depotgebühren, Transaktionsgebühren sowie Ausgabe- und Rücknahmekommissionen.
Deutlich kostengünstiger sind in der Regel Wertschriftenlösungen wie die Säule 3a beim VZ, bei denen das Guthaben in ETF investiert wird. ETF bilden einen Index wie zum Beispiel den Schweizer Aktienindex SMI ab. Aktiv verwaltete Fonds hingegen versuchen, ihren Vergleichsindex langfristig zu schlagen. Das gelingt aber nicht zuletzt wegen der hohen Gebühren nur wenigen.
Säule 3a bei einer Versicherung: Teuer und unflexibel
3a-Versicherungspolicen sind Finanzprodukte mit einem Spar- und einem Versicherungsteil. Stirbt der Versicherte, erhalten die Hinterbliebenen eine bestimmte Summe ausbezahlt. 3a-Versicherungspolicen gibt es wie 3a-Bankangebote als Zins- sowie als Wertschriftenlösung, die oft als Fondspolicen bezeichnet werden.
3a-Versicherungspolicen haben gegenüber den Banklösungen mehrere Nachteile:
- Der Versicherte verpflichtet sich, jedes Jahr einen festgelegten Betrag einzuzahlen. Die Flexibilität und die Freiwilligkeit der Säule 3a gehen damit verloren.
- Vor allem jüngere Leute benötigen in der Regel keinen Versicherungsschutz, weil sie niemanden unterstützen müssen. Mit einer 3a-Versicherungslösung zahlen sie einen überflüssigen Versicherungsschutz.
- Abschlusskosten (Provisionen) sowie Verwaltungs- und Versicherungskosten verschlingen einen grossen Teil der einbezahlten Summe.
- Beim Kauf von Wohneigentum lässt sich nur der Rückkaufswert der Police als Eigenmittel anrechnen. Dieser Rückkaufswert liegt deutlich unter dem gesamthaft einbezahlten Kapital.
- Die Risiken Invalidität und Todesfall lassen sich bei Bedarf mit einer separaten Risiko-Lebensversicherung günstiger decken.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, Sparen und Versicherungen nicht zu kombinieren.