So geht es mit den Zinsen weiter
Schon bald treffen die grossen Notenbanken ihre nächsten Zinsentscheide. Doch wohin geht die Reise, und was hat sich in den vergangenen Wochen geändert?
Beitrag empfehlen
In der Schweiz gehen die Ökonomen weiterhin davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Dezember eine weitere Zinssenkung vornimmt. Denn zuletzt hatte sich das Wirtschaftswachstum abgeschwächt.
Vor wenigen Tagen publizierte das Seco die Vorausschätzung zur BIP-Entwicklung im dritten Quartal. Gemäss Seco hat das reale BIP um 0,2 Prozent zugelegt. Das war etwas weniger als im Vergleich zu den vergangenen Quartalen, in welchen die Wirtschaft um durchschnittlich 0,3 Prozent zugelegt hatte. Die Statistik erwähnt, dass das Wachstum im Dienstleistungssektor positiv war. Demgegenüber steht aber eine weiterhin negative Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe.
Das abnehmende BIP-Wachstum ebnet den Weg für eine weitere Zinssenkung der SNB am 12. Dezember. Es wäre die erste nennenswerte Amtshandlung des neuen SNB-Präsidenten Martin Schlegel, der den geldpolitischen Kurs seines Vorgängers Thomas Jordan fortführen möchte.
Gespannt warten die Finanzmärkte auch auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Zuletzt hatten sich die Inflation sowie die Einzelhandelsumsätze hartnäckig robust gezeigt. Insbesondere der Anstieg der Teuerung war durchaus erwartet worden und ist grösstenteils auf die Energiepreise zurückzuführen.
Aus diesen Gründen scheint mehr als ein kleiner Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten im kommenden Monat unrealistisch.
Weitere Wirtschaftsnews
Guter Monat für die Schweizer Exportwirtschaft
Noch nie haben Schweizer Unternehmen so viele Güter und Dienstleistungen ins Ausland verkauft wie im Oktober. Insgesamt beliefen sich die Exporte auf 24,39 Milliarden Franken. Für den jüngsten Anstieg waren vor allem die Pharma- und Chemiebranche verantwortlich. Ihr Anteil an den Schweizer Ausfuhren machen inzwischen fast 60 Prozent aus. Nicht aus dem Tief findet hingegen die Schweizer Uhrenindustrie. Erneut nahmen die Exporte von Zeitmessern um 2,2 Prozent ab. Ein starker Belastungsfaktor war China mit einem Minus von 39 Prozent.
Japans Wirtschaft wächst im dritten Quartal leicht
Japans Volkswirtschaft ist zwischen Juli und September um annualisiert 0,9 Prozent gewachsen. Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Gestützt wurde das Wachstum hauptsächlich vom privaten Verbrauch, der mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung ausmacht. Offenbar haben steigende Löhne die Haushalte zu höheren Ausgaben motiviert.
Britische Inflation wieder im Vormarsch
Im Vereinigten Königreich hat sich die Inflation zuletzt wieder beschleunigt. Die jährliche Teuerungsrate stieg im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent auf 2,3 Prozent. Der Grund für das Wiederaufflackern der Inflation waren die Bereiche Wohnen und Haushaltsdienstleistungen, hauptsächlich infolge höherer Strom- und Gaspreise.