Staffelzinsen und Strafgebühren: Stossende Methoden der Banken
Analysen zeigen, dass Banken nirgendwo so viel an Privatkunden verdienen wie in der Schweiz. Offenbar nehmen Kunden tiefe Zinsen und hohe Gebühren einfach in Kauf.

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Den wenigsten Sparerinnen und Sparern ist bewusst, dass sie von vielen Banken mit scheinbar attraktiven Sparzinsen angelockt werden. Diese Zinsen gelten aber nur für einen Teil der Ersparnisse; der Rest wird schlechter oder gar nicht verzinst. Das nennt sich Staffelzins.
Dazu ein Beispiel: Eine Frau hat 270'000 Franken auf dem Sparkonto. Bei der Bank A bekommt sie für die ersten 100'000 Franken 0,5 Prozent Zins, für den Rest nichts. Bei der Bank B wird ihr ganzes Guthaben mit 0,5 Prozent verzinst. In 20 Jahren wächst der Anfangsbetrag durch Zins und Zinseszins bei der Bank A auf rund 280'000 Franken. Bei der Bank B sind es 298'000 Franken – 18'000 Franken mehr, die der Sparerin zur Verfügung stehen.
Tipp: Wenn man 10 oder 20 Jahre lang spart, machen schon kleine Zinsunterschiede Tausende von Franken aus. Vergleichen Sie darum die Zinssätze der Banken. Eine aktuelle Übersicht finden Sie hier.
Transfergebühren sind ein Ärgernis
Für das Wertschriftendepot und den Handel mit Wertschriften verlangen viele Banken horrende Gebühren. Jahr für Jahr geht es um Tausende von Franken – oft fressen diese Kosten die ganze Anlagerendite auf. Das zu ändern, wäre ein Leichtes, wenn nicht praktisch alle Banken ihren Kunden den Wechsel mit hohen Strafgebühren erschweren würden, auf die auch noch die Mehrwertsteuer anfällt.
Ein Vergleich des Schweizer Konsumentenmagazins Saldo zeigt: Nur eine Bank verlangt keine solchen Strafgebühren – bei den anderen fallen bis zu 162 Franken pro Titel an (Tabelle). Das bedeutet: Der Transfer eines Wertschriftendepots mit 20 Titeln kostet je nach Bank null, 1081, 1730, 2162 oder 3243 Franken. Das ist stossend.
Tipp: Weil die Unterschiede zwischen den Banken so gross sind, zahlt sich ein Wechsel trotz Strafgebühren aus – oft schon im ersten Jahr. Prüfen Sie darum, ob auch Sie zu viel bezahlen.
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