Was der neue US-Präsident für die eigene Geldanlage bedeutet
Die Vereinigten Staaten haben gewählt: Donald Trump kehrt als Präsident ins Weisse Haus zurück. Damit stellt sich für viele die Frage, wie dieser Entscheid die Finanzmärkte bewegt.
Beitrag empfehlen
Eine erste Reaktion ist bereits an den Kryptomärkten ersichtlich. Bitcoin ist in der Nacht auf Mittwoch auf ein Rekordhoch gestiegen, aber auch Ether, die zweitgrösste Kryptowährung, legte deutlich an Wert zu. Das dürfte daran liegen, dass Trump den Kryptowährungen zugeneigt ist. Er hatte im Wahlkampf versprochen, auf einschränkende Regulierungen in diesem Markt zu verzichten.
Auch der Dollar wertete gegenüber anderen Währungen auf. Die Aktienmärkte reagierten ebenfalls mit kräftigen Kursgewinnen auf das Wahlergebnis. Das sind vor allem kurzfristige Reaktionen. Längerfristig hat die Präsidentschaftswahl aber nur einen limitierten Einfluss auf die Börsen.
In der Nachkriegszeit musste einzig George W. Bush zwischen 2000 und 2008 eine negative Börsenperformance erdulden. Seine beiden Amtszeiten waren geprägt von der Dot-Com-Blase und dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts, der in eine globale Finanzkrise mündete (vgl. Tabelle). Während allen anderen Amtszeiten konnten Anleger mit Aktien Geld verdienen – unabhängig davon, welcher der beiden Parteien der amtierende Präsident angehörte und wie der Kongress zusammengesetzt war.
Hinzu kommt, dass die Präsidentschaftswahl nie zu einer Trendwende am Aktienmarkt führte. Aktienkurse werden langfristig von Fundamentaldaten getrieben – also von den Konjunktur-Aussichten und den Gewinnen der Unternehmen. Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist unter Donald Trump keine grundlegende Veränderung zu erwarten. Denn der wirtschaftspolitische Kurs der Demokraten unterschied sich in den letzten Jahren nicht mehr allzu stark von jenem der Republikaner.
Beide Parteien fahren eine harte Linie gegenüber China und greifen der US-Wirtschaft mit hohen Staatsausgaben und protektionistischen Massnahmen unter die Arme. Deshalb ist es wenig zielführend, seine eigene Anlagestrategie vom Ausgang solcher politischer Ereignisse abhängig zu machen. Anleger fahren am besten, wenn sie an der festgelegten Strategie festhalten.
Weitere Wirtschaftsnews
Inflation in der Schweiz weiter rückläufig
Die Teuerungsrate ist in der Schweiz im Oktober weiter zurückgegangen, und zwar von 0,8 auf 0,6 Prozent. Gleichzeitig sank die Kernteuerung von 1 auf 0,8 Prozent. Günstiger geworden sind vor allem Erdölprodukte. Sie verbilligten sich gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent. Im Jahresvergleich haben ihre Preise um 12,8 Prozent nachgegeben. Auch bei Nahrungsmitteln, alkoholischen Getränken und zahlreichen Dienstleistungen hat der Preisdruck weiter nachgelassen.
Überraschend hohes Wirtschaftswachstum in der Eurozone
Die Vorausschätzungen der Bruttoinlandprodukt-Daten (BIP) für das dritte Quartal zeigen, dass sich das Quartalswachstum für die Eurozone auf 0,4 Prozent beschleunigt hat. Ebenfalls positiv war, dass dieser Zuwachs unter den grossen Mitgliedsstaaten breit abgestützt ist. Erfreulich war insbesondere die Wachstumsbeschleunigung in Deutschland und Frankreich. Dies lässt vermuten, dass die Konsumenten wieder etwas zuversichtlicher nach vorne schauen.
US-Dienstleister steigern Wachstumstempo
Die Geschäfte der US-Dienstleister laufen so gut wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex legte im Oktober von 54,9 auf 56,0 Punkte zu. Damit liegt das Barometer weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern und auf dem höchsten Niveau seit August 2022. Das überraschte auch die Experten, die mit einem Rückgang auf 53,8 Punkte gerechnet hatten.