Was ist ein Klumpenrisiko?
Besteht Ihr Vermögen zu einem gewichtigen Anteil aus einem einzigen Vermögenswert, zum Beispiel Ihrer Liegenschaft oder einer bestimmten Wertschrift? Dann sind Sie einem Klumpenrisiko ausgesetzt. Denn wenn diese einzelne Position an Wert verliert, schmälert dies Ihr Gesamtvermögen spürbar.
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Liegenschaften sind eine beliebte Anlageform, vor allem wenn die Immobilienpreise steigen und die Darlehenszinsen niedrig sind. Macht eine Liegenschaft jedoch den grössten Teil des persönlichen Vermögens aus, besteht ein Klumpenrisiko. Die finanzielle Flexibilität ist stark eingeschränkt und kann zu Liquiditätsengpässen führen. Ausserdem bindet eine Immobilie viel Kapital, das nicht "verzehrt" werden kann und – ausser bei Renditeimmobilien– keine Erträge abwirft.
Auch Wertschriftendepots können Klumpenrisiken beinhalten, nämlich wenn der Grossteil der Investitionen in einer Wertschrift steckt. Verliert dieser Titel an Wert, macht das gesamte Depot grosse Verluste. Das gleiche Problem bekommt, wer sich auf Aktien einheimischer Unternehmen konzentriert: Nestlé, Roche und Novartis machen rund zwei Drittel des SMI aus.
Ein Klumpenrisiko vermeidet man mit einer gezielten Risikostreuung oder Diversifikation. Wer sein Wertschriftendepot entsprechend umschichtet und breiter diversifiziert, senkt das Verlustrisiko des Gesamtdepots. Die moderne Portfoliotheorie belegt, dass für eine langfristige Risikoreduktion mindestens zehn Titel pro Markt nötig sind. Ab 20 Einzeltiteln nimmt das Gesamtrisiko nur noch geringfügig ab. Ein gut diversifiziertes Portfolio kann sich aus Einzeltiteln oder Kollektivanlagen (Fonds, ETF) zusammensetzen. Die Kombination von Titeln aus verschiedenen Märkten wirkt sich deutlich auf das Risiko und die Rendite eines Portfolios aus.