Pensionierung

Wie viel Geld bleibt Ihnen nach der Pensionierung?

Viele Berufstätige können nicht abschätzen, wie viel Geld sie nach der Pensionierung brauchen. Der grösste Teil ihrer Mittel steckt oft im Haus und in der Pensionskasse. Zu diesem Vermögen muss man Sorge tragen, wenn es für viele Jahre reichen soll. 

Portrait von Karl Flubacher
Karl Flubacher
Pensionierungsexperte
Publiziert am
04. Oktober 2024

Viele Frauen und Männer der geburtenstarken Jahrgänge stehen kurz vor der Pensionierung – und sind verunsichert. Sie werden oft als Babyboomer-Generation bezeichnet. 

Merkblatt
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Pensionierung – Rente oder Kapital?

Wie soll man das Pensionskassenguthaben beziehen? Die wichtigsten Kriterien für Ihren Entscheid erfahren Sie in diesem Merkblatt.

Immer mehr Babyboomer fragen sich zu Recht, ob sie genug vorgesorgt haben, um sich den gewünschten Lebensstandard nach der Pensionierung leisten zu können. Denn die Renten der Pensionskassen sind stark gesunken, während die Lebenserwartung steigt – das macht die Pensionierung noch teurer. 

Das VZ VermögensZentrum hat darum das Vermögen von mehr als 2200 mittelständischen Haushalten untersucht, die ihre Pensionierung mit dem VZ geplant haben. Die Ergebnisse überraschen: 

  • Bei Haushalten ohne Eigenheim beträgt der Median bei der Pensionierung 1 Million Franken (siehe Tabelle unten).
  • In der Gruppe mit Eigenheim (86 Prozent der analysierten Haushalte) liegt der Median mit 1,57 Millionen Franken deutlich höher. 
  • Der Median bedeutet, dass die Hälfte der Haushalte mehr Vermögen hat, die andere Hälfte weniger. Die neue VZ-Studie können Sie hier kostenlos bestellen.

Viel Vermögen steckt in der Vorsorge 

So viel Geld reicht für ein sorgenfreies Leben nach der Pensionierung, sollte man meinen. Doch wer richtig rechnet, stellt fest, dass die Lebenshaltungskosten eines Ehepaars schnell in die Millionen gehen. Das illustriert das Beispiel in der Tabelle unten: In den 25 Jahren nach der Pensionierung braucht dieses Ehepaar zusätzlich zur AHV-Rente 1,5 Millionen Franken, um alle Ausgaben inklusive Hypothekarzinsen, Versicherungsprämien und Steuern zu finanzieren.

 

Auf den ersten Blick ist das beängstigend. Gut zu wissen ist, dass ein grosser Teil dieses Geldes bereits vorhanden ist. Denn die meisten Erwerbstätigen sparen in der Pensionskasse bis zur Pensionierung ein beachtliches Vermögen an. 

Wichtig: Um das Guthaben in der Pensionskasse muss man sich aktiv kümmern – davon hängt nämlich ab, wie viel man sich später leisten kann.

So organisieren Sie Ihr Vermögen 

Weil die Renten weiter sinken, entscheiden sich immer mehr Berufstätige dafür, ihr Guthaben als Kapital statt als Rente zu beziehen. Die Pensionskassen-Rente fällt weg, darum müssen sie mit diesem Kapital eine ''Ersatz-Rente'' erwirtschaften. Damit das Einkommen aus dem Vermögen möglichst weit reicht und das Eigenheim als Reserve erhalten bleibt, sollten Sie frühzeitig alles optimal organisieren. Die folgenden Punkte sind entscheidend für Sie:

Zwischen 50 und 60

  • Studieren Sie Ihren Pensionskassen-Ausweis. Er zeigt, wo Sie heute stehen und wie sich Ihr Pensionskassen-Vermögen voraussichtlich entwickelt.
  • Zahlen Sie wenn möglich freiwillig in die Säule 3a und in die Pensionskasse ein (Pensionskassen-Einkäufe). Nutzen Sie Erbschaften dafür oder Geld, das Sie länger nicht brauchen. So senken Sie Ihre Steuerlast und verbessern gleichzeitig Ihre Leistungen im Alter.
  • Viele Pensionskassen haben mehrere Sparpläne zur Auswahl. Wechseln Sie in einen Plan mit höheren Sparbeiträgen, wenn Sie können. So sparen Sie mehr Kapital an und erhöhen Ihr Potenzial für Pensionskassen-Einkäufe.
  • Erstellen Sie ein Budget und auf dieser Basis auch Finanzpläne für die verschiedenen Bezugsformen des Pensionskassen-Guthabens. Seien Sie ehrlich mit sich selbst, wenn Sie Ihre Ausgaben budgetieren. 

Zwischen 60 und 65

  • Jetzt müssen Sie entscheiden, wie Sie Ihr Guthaben aus der Pensionskasse beziehen: Rente, Kapital oder ein Mix aus beidem? Wägen Sie die Chancen und die Risiken gut ab. Ihr Finanzplan hilft Ihnen dabei. Die wichtigsten Tipps dazu finden Sie auch im Merkblatt.
  • Die Rente ist zwar ein Leben lang gesichert. Mit dem Kapitalbezug fährt man dafür finanziell meist besser und bleibt flexibler.
  • Kaum eine Pensionskasse gleicht die Teuerung aus. Wenn Sie die Rente beziehen, müssen Sie damit rechnen, dass diese über die Jahre stark an Kaufkraft verliert.
  • Bei der Auszahlung von Vorsorgegeld werden Auszahlungssteuern fällig. Verteilen Sie die Bezüge darum über mehrere Jahre. Mit so einer Staffelung können Sie schnell einmal Zehntausende Franken sparen. Auch eine Teilpensionierung hilft, die Steuern zu senken. 

Nach 65

  • Die Vorsorge-Guthaben, die Sie bezogen haben, legen Sie auf eigenes Risiko an. Viele erwarten eine unrealistische Rendite oder verbrauchen das Geld zu schnell. Lassen Sie berechnen, wie viel Rendite Sie brauchen, um Ihr Einkommen langfristig zu sichern. 
  • Mit 65 beträgt die Lebenserwartung rund 20 Jahre. Nutzen Sie diesen Zeithorizont, indem Sie Ihr Vermögen in zwei Teile aufteilen: Der erste Teil deckt Ihren Einkommensbedarf in den ersten zehn Jahren. Das Geld ist risikoarm angelegt und wird schrittweise aufgebraucht. 
  • Der zweite Teil sichert Ihr Einkommen für die nächsten zehn Jahre. Einen Teil davon können Sie in Aktien investieren – je nach Risikoprofil. Nach zehn Jahren wird das Geld in risikoarme Anlagen umgeschichtet und deckt Ihre Ausgaben bis ans Lebensende.
  • Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihr Finanzplan noch aktuell ist. Anpassungen sind nötig, wenn zum Beispiel unvorhergesehene Ausgaben anfallen.

Sie wollen besser vorbereitet in Pension gehen? Bestellen Sie das Merkblatt zum Thema oder sprechen Sie mit einer erfahrenen Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.