Geldanlagen

Das waren 2024 die Trends am Schweizer ETF-Markt

Dieses Jahr war erneut geprägt von hohen Zuflüssen in börsengehandelte Indexfonds. Bei den neuen Produkten standen vor allem zwei Bereiche im Fokus. 

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
18. Dezember 2024

ETF gehören zu den preiswertesten, transparentesten und liquidesten Anlageprodukten. Sie ermöglichen bereits mit kleineren Geldbeträgen eine breite Diversifikation des Anlagekapitals. Diese Vorteile haben weltweit zu einem starken ETF-Wachstum geführt. Auch an der Schweizer Börse hat die Bedeutung von ETF stark zugenommen. Inzwischen stehen an der SIX fast 1‘900 Produkte zur Auswahl (siehe Grafik). Zum Vergleich: Vor fünf Jahren lag die Anzahl bei rund 1‘500, vor zehn Jahren bei etwa 1‘000 ETF.

Merkblatt
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Die Auswahl des richtigen ETF

Dieses Merkblatt zeigt auf, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Mit Blick auf die Neulancierungen zeigt sich, dass das Thema Nachhaltigkeit auch im Jahr 2024 ein wichtiger Trend an der Schweizer Börse war. Denn viele der neuen ETF bilden ESG-Indizes ab. Dabei handelt es sich bei zahlreichen Fonds um Produkte, die einen Bezug zu den von der EU definierten Klimabenchmarks haben.

Zudem kamen in diesem Jahr weitere Produkte auf Obligationen mit fixen Laufzeiten auf den Markt, nachdem diese im vergangenen Jahr erstmals emittiert wurden. Durch die Fälligkeit aller Anleihen des ETF im selben Jahr können die Eigenschaften einer Einzelanleihe ohne das Klumpenrisiko simuliert werden. Nach Ablauf der Laufzeit werden die Vermögenswerte der zeitlich begrenzten ETF an die Anlegerinnen und Anleger zurückgezahlt. Die Übergangstransaktionen und die Neuanlage der Gelder führen jedoch zu höheren Kosten und Risiken.

Ein weiterer Trend, der sich zunehmend von den USA her ausbreitet, sind aktive ETF. Von den aktuell rund 127 verfügbaren Produkten wurde mehr als ein Drittel allein in diesem Jahr eingeführt. Aktive ETF verfolgen eine aktive Anlagestrategie und versuchen wie klassische aktive Fonds an, ihren Vergleichsindex zu übertreffen. Langfristig schaffen das jedoch nur sehr wenige Produkte. Auch sind sie in der Regel teurer als klassische passive ETF.

Aber auch Themen wie Verteidigung, Web 3.0 oder Uranabbau fanden bei ETF-Anbietern in der Schweiz Anklang. Wer über ETF in diese Themen investieren möchte, sollte beachten, dass solche Produkte häufig nach einer gewissen Zeit wieder vom Markt verschwinden. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Fonds an ihrem selbst gesteckten Ziel scheitern. Dieses besteht darin, von zukünftig relevanten Geschäftsfeldern zu profitieren. Was aber tatsächlich relevant sein wird und wie lange diese Relevanz anhält, lässt sich im Voraus fast nie bestimmen.

Deshalb besteht für Themenfonds das Risiko, dass ein Thema nur eine kurze Zeit zu begeistern vermag und sich nicht – wie erhofft – von einem Hype zu einem Megatrend entwickelt. Wenn ein Thema keine wirtschaftliche Bedeutung erlangt, führt dies oft dazu, dass die entsprechenden Fonds keine zufriedenstellende Rendite erzielen können und aufgrund fehlender Vermögen wieder schliessen müssen.

Wer einen dieser Trends auf dem ETF-Markt im eigenen Portfolio stärker beachten möchte, sollte neben den laufenden Kosten und der Titelzusammensetzung immer auch die Gesamtanlagestrategie vor Augen haben. Je nach Portfoliokontext kann es sinnvoll sein, auch auf klassische Produkte zu setzen. Hier ist jedoch eine individuelle Beratung empfehlenswert, da dies im Rahmen einer Gesamtanlagestrategie festgelegt werden sollte.

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