Vorsorge

Je höher der Lohn, desto grösser die Vorsorgelücke

Vorsorgelücken können dazu führen, dass sich die ganze Familie stark einschränken muss, wenn der Versicherte invalid wird, in Pension geht oder stirbt.

Romina Mutter
Vorsorgespezialistin
Aktualisiert am
23. November 2024

Das Leistungsziel der Sozialversicherungen orientiert sich an durchschnittlich Verdienenden. Erste und zweite Säule sollen die Fortsetzung des gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise ermöglichen – allerdings nur bis zu einem Jahreseinkommen von 88'200 Franken. Die obligatorische Unfallversicherung deckt Einkommen bis höchstens 148'200 Franken ab.

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Arbeitgeber bieten Kadermitarbeitenden zum Teil überobligatorische Versicherungen an. Doch je mehr man verdient, desto grösser sind in der Regel die Vorsorgelücken im Vergleich zum Lohn.

Wer beispielsweise 200'000 Franken verdient und 150'000 Franken Invalidenrente erhält, sollte sich fragen, ob sich der gewohnte Lebensstandard auch mit 50'000 Franken weniger noch finanzieren lässt. Oder ob die hinterbliebene Ehefrau sich nicht zu stark einschränken oder gar das Eigenheim verkaufen muss, wenn sie beispielsweise 120'000 Franken Witwenrente bekommt.

Die Lücke in der Altersvorsorge wird immer grösser

Eigentlich sollten die Renten aus der AHV und der Pensionskasse nach der Pensionierung zusammen 60 Prozent des letzten Lohnes ausmachen. Das ist für viele Menschen aber schon lange nicht mehr der Fall. Ein Beispiel aus dem aktuellen VZ Pensionierungs-Barometer zeigt: Einem 65-Jährigen, der 100’000 Franken pro Jahr verdient, wird nach der Pensionierung nur noch rund 52 Prozent seines letzten Lohns als Rente ersetzt. Noch grösser ist die Einkommenslücke bei höheren Einkommen. Wer 150’000 Franken im Jahr verdient, muss mit einer Rente rechnen, die nur rund 43 Prozent des letzten Salärs ausmacht.

Vorsorgelücken rechtzeitig schliessen

Wer sich im Alter oder nach einem Schicksalsschlag nicht stark finanziell einschränken will, muss handeln und Vorsorgelücken rechtzeitig füllen. Die Altersvorsorge lässt sich mit Einzahlungen in die Säule 3a und freiwilligen Einkäufen in die Pensionskasse aufbessern. Das lohnt sich gleich doppelt, denn dadurch kann man zusätzlich Steuern sparen. Lücken bei Tod und Invalidität schliesst man am besten mit einer reinen Todesfallversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Die Prämienunterschiede sind sehr gross. Es lohnt sich deshalb, von mehreren Versicherern eine Offerte einzuholen.