Pensionierung planen: Vermeiden Sie diese häufigen Fehler
Wer die Pensionierung selber vorbereitet, macht schnell teure Fehler. Über die Jahre wird es dann immer schwieriger, diese wieder zu korrigieren.
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Die eigene Pensionierung aufzugleisen ist ganz schön komplex. Und weil sich im Schweizer Vorsorgesystem durch politische Reformen gerade vieles ändert, wird die Planung noch schwieriger. Fehler sind aber sehr teuer. Im schlimmsten Fall fehlt dann später im Alter Geld zum Leben. Deshalb lohnt es sich, diese häufigen Irrtümer zu kennen und zu vermeiden:
Zu spät anfangen
Viele Menschen schieben die Planung ihrer Pensionierung auf die lange Bank. Spätestens mit 55 sollte man sich aber berechnen lassen, wie viel Rente es nach der Pensionierung aus AHV und Pensionskasse geben wird.
Lesen Sie regelmässig unsere Tipps zu AHV, Pensionskasse und 3. Säule:
Oft decken die Renten nur noch rund 50 Prozent des letzten Lohnes ab – oder noch weniger. Ein solides Budget mit einem langfristigen Finanzplan zeigt, wie viel Geld nach der Pensionierung fehlt. So bleibt noch genug Zeit, um die Lücke zu schliessen.
Pensionskassen-Einkäufe falsch planen
Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse eignen sich gut, um einen Teil der Lücke zu füllen. Viele zahlen aber zu früh, zu spät oder zu viel auf einmal ein. Einkäufe lohnen sich oft erst ab 50 und umso mehr, je höher das Einkommen ist und je schneller das Geld wieder bezogen wird. Ein weiterer Fehler sind Einkäufe drei Jahre vor der Pensionierung, wenn die Guthaben als Kapital bezogen werden sollen. Wenn man diese Frist verpasst, muss man die Steuern nachzahlen, die man dank dem Einkauf gespart hat.
Tipp: Klären Sie ab, was mit dem freiwillig einbezahlten Betrag geschieht, wenn Sie sterben sollten. Bei einigen Pensionskassen führen Einkäufe nämlich nicht zu einer höheren Rente für die Hinterbliebenen, weil die Rente einem fixen Prozentsatz des versicherten Lohnes entspricht.
Nur eine Säule 3a
Wer nur in einen statt mehrere 3a-Töpfe einzahlt, muss später unnötig viel Auszahlungssteuern bezahlen: Die Steuerbehörde zählt nämlich alle Bezüge eines Jahres zusammen; in den meisten Kantonen auch die des Ehepartners. Je höher die Bezüge, desto höher die prozentuale Belastung.
Tipp: Eröffnen Sie mehrere 3a-Gefässe. So können Sie den Bezug dieser Gelder besser auf mehrere Jahre verteilen. Mit so einer Staffelung kann man häufig Zehntausende Franken Steuern sparen.
Zu spät zwischen Rente und Kapital wählen
Vor der Pensionierung muss man wählen, wie man sein Pensionskassen-Guthaben bezieht: lebenslange Rente, einmalige Auszahlung oder ein Mix aus beidem? Dieser Entscheid ist endgültig und bestimmt die spätere Lebensqualität stark. Meistens entscheiden angehende Pensionierte viel zu spät und ohne fundierte Basis. Diese Unterschiede sollten alle kennen:
Kapital: Das ausbezahlte Kapital muss man anlegen und über die Jahre Schritt für Schritt aufbrauchen. Das bedeutet auch, dass man das Anlagerisiko selbst tragen muss. Mit dem Kapitalbezug fährt man dafür steuerlich oft besser, ist flexibler und sichert für den Fall des frühen Versterbens die Hinterbliebenen meist besser ab als mit der Rente.
Rente: Die Rente hat den Vorteil, dass man so bis zum Lebensende ein regelmässiges Einkommen hat. Wie viel man bekommt, hängt vom Umwandlungssatz ab. Und dieser Satz ist bei vielen Pensionskassen unter 5 Prozent gesunken – die Renten schrumpfen. Zudem muss man die Rente zu 100 Prozent als Einkommen versteuern. Das Kapital wird nur einmal zu einem Vorzugssatz besteuert, danach gehört es zum Vermögen. Ein Beispiel zeigt: Steuerlich ist der Kapitalbezug langfristig oft besser als die Rente (Grafik).
Tipp: Lassen Sie genau berechnen, was für Sie besser ist. Der optimale Mix hängt vom gewünschten Lebensstandard, der Steuerlast, der angestrebten Rendite, der Familien-Konstellation und dem Gesundheitszustand ab und davon, ob man etwas erbt und wie man sein Vermögen aufbrauchen will.
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