Zinseszins – Nutzen Sie diese unterschätzte Kraft
Seit die Banken wieder Zinsen bezahlen, gewinnt der Zinseszins an Bedeutung. Umso wichtiger, dass man ihn für sich nutzt – beim Sparen, Anlegen und in der Altersvorsorge.
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Der Zinseszins ist wie ein guter Freund für die Ersparnisse. Er funktioniert einfach, effizient – und ohne dass man selbst viel beitragen muss. Wer zum Beispiel 100'000 Franken spart und damit 5 Prozent Ertrag erzielt, startet ins zweite Jahr mit 105'000 Franken. Im dritten Jahr sind es bereits 110'250 Franken. Nach 20 Jahren hat sich das Kapital auf 265'330 Franken fast verdreifacht – ohne, dass man weiteres Geld eingezahlt hat. Diesen genialen Effekt sollten sich Jung und Alt unbedingt zunutze machen.
Seit der Zinswende zahlen die Banken wieder Zinsen auf Sparguthaben – wenn auch zögerlich. Damit wird der Zinseszins auf dem Bankkonto wieder zum Thema. Welche Bank wie viel Zinsen ausschüttet, zeigt der VZ-Zinsvergleich. Noch ist die Teuerung allerdings deutlich höher als der Zinsertrag – und das Geld auf dem Konto verliert deshalb laufend an Wert. Daher überrascht es, dass die Schweizerinnen und Schweizer viel Geld auf dem Bankkonto horten.
Tipp: Sie wollen wissen, wie der Zinseszins bei Ihrem Vermögen spielt? Die 72er-Regel hilft weiter. Mit ihr können Sie berechnen, wie lange es bei welchem Zinssatz dauert, bis sich Ihr Geld verdoppelt hat. Ein Beispiel: Bei einem Zinssatz von 1 Prozent dauert es 72 Jahre, bis sich das Geld dank des Zinseszinseffekts verdoppelt hat. Die Rechnung funktioniert mit jedem Zins. Teilen Sie einfach die Zahl 72 durch die Höhe des jeweiligen Zinssatzes. Bei einem Zinssatz von 2 Prozent dauert es also noch 36 Jahre.
Alternativen zum Sparkonto
Der Zinseszinseffekt spielt zum Glück nicht nur auf dem Sparkonto. Etwa an der Börse greift er langfristig besonders stark. Es lohnt sich daher, einen Teil seines Geldes in Aktien anzulegen – auch wenn man dafür höhere Risiken eingeht. Je nach dem, wie viel Risiko jemand eingehen kann und möchte, empfehlen sich dividendenstarke Aktien. Schweizer Firmen schütten Jahr für Jahr überdurchschnittlich hohe Dividenden aus. Lässt man sich diese nicht auszahlen, sondern legt sie gleich wieder an, kann der Zinseszins richtig stark wirken.
Wer sein Geld dagegen breit streuen möchte, investiert am besten in Exchange Traded Funds (ETF). Diese decken günstig einen ganzen Markt ab und schütten ebenfalls Dividenden aus, die dem Fondsvermögen gutgeschrieben werden. Am einfachsten ist es, in einen ETF-Sparplan einzuzahlen, der die Erträge laufend investiert. Ein Beispiel: Wer mit 200'000 Franken startet und monatlich 600 Franken einzahlt, hat nach 20 Jahren bei einer Rendite von 3,5 Prozent über 605'000 Franken zur Verfügung. Davon stammen knapp 74'000 Franken vom Zinseszins (Tabelle). Für den Zinseszins beim Anlegen mit Wertschriften gilt: Je früher man sein Geld anlegt, desto stärker kann man davon profitieren.
Private Altersvorsorge
Den grössten Effekt hat der Zinseszins jedoch in der privaten Vorsorge. Der Grund: Dieses Geld spart man lange Zeit an und lässt es oft bis zur Pensionierung liegen. Da die Zinsen auch bei 3a-Konten tief sind, lohnt es sich, auf eine Wertschriftenlösung zu setzen – am besten auf eine kostengünstige ETF-Lösung, in der alle Zinsen und Dividenden fortlaufend investiert werden. Zwar kann der Wert des Guthabens schwanken. Auf lange Sicht ist die Rendite jedoch deutlich höher als auf einem 3a-Zinskonto.
Wer etwa 7000 Franken in die Säule 3a einzahlt und es konservativ mit einer jährlichen Rendite von 3 Prozent anlegt, hat nach 30 Jahren fast 350'000 Franken zur Verfügung. 140'000 Franken davon sind Kursgewinne und der Zinseszinseffekt. Wenig überraschend gelten beide zusammen in der Vorsorge als dritter Beitragszahler.
Tipp: Der Zinseszins wirkt nicht nur bei Erträgen, sondern auch bei Gebühren. Passen Sie daher auf, dass er über die Jahre nicht ein grosses Stück Ihrer Anlagerendite auffrisst. Räumen Sie Ihr Depot auf: Vergleichen Sie die Kosten Ihres Anbieters und wechseln Sie bei Bedarf. Und denken Sie daran: Je mehr aktive Fonds und komplexe Finanzprodukte in Ihrem Depot liegen, desto höher sind in der Regel die Kosten und die versteckten Gebühren.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie den Zinseszins am besten für Sie arbeiten lassen können, dann bestellen Sie das kostenlose Merkblatt zum Thema. Im VZ-Online-Vergleich sehen Sie, welche Bank aktuell wie viel Zins bezahlt. In einem weiteren kostenlosen Merkblatt erfahren Sie, wie Sie Ihre Ersparnisse am besten organisieren, damit Sie immer flüssig bleiben und doch eine ansehnliche Rendite erwirtschaften. Oder sprechen Sie direkt mit einer Fachperson im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe.