Hypotheken

Hypozinsen: Darum greifen viele Expertentipps zu kurz

Immer wenn die Zinsen steigen oder fallen, melden sich Banken und Vermittler mit vermeintlich guten Ratschlägen. Lesen Sie, warum viele Tipps wenig taugen.

Adrian Wenger
Hypothekarexperte
Publiziert am
14. Januar 2025

Die Hypothek ist meistens die grösste finanzielle Verpflichtung im Leben – und die längste. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer haben ihre Hypothek noch, wenn sie in Pension gehen. Und oft geht sie nach ihrem Tod an die Kinder über.

Merkblatt
Merkblatt

Saron-Hypothek oder Festhypothek?

Das Merkblatt zeigt auf, welche Vor- und Nachteile die beiden Modelle haben und wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie sich für die richtige Hypothek entscheiden.

Wer sein Eigenheim günstig finanzieren will, sollte also langfristig denken. Darum erstaunen die Tipps mancher Banken und Hypothekar-Vermittler.
Jedes Mal, wenn die Zinsennach einem Entscheid der Nationalbank (SNB) die Richtung ändern, werfen sie die Frage auf: Saron oder Festhypothek? Die Frage ist berechtigt – ihre Antworten greifen aber zu kurz.

Glauben Sie nicht alles, was Sie hören

Die meisten Banken empfehlen Festhypotheken – unabhängig davon, ob die Zinsen steigen oder sinken. Und auch im Zweifelsfall sei eine Festhypothek besser, heisst es oft. Kann das stimmen? Wer die Fakten überprüft, zieht andere Schlüsse:

  • Langfristig schneiden Festhypotheken schlechter  ab. Rückblickend war eine Geldmarkthypothek (Saron) praktisch immer günstiger. Wer beispielsweise 2014 eine 10-­jährige Festhypothek über 500'000 Franken aufnahm, zahlte in zehn Jahren 52'000Franken mehr.
  • Banken empfehlen lieber Festhypotheken, weil sie am meisten daran verdienen. Sie machen sich die Emotionen zunutze, die ein SNB-Entscheid auslösen kann.
  • Die Mehrkosten von solchen Empfehlungen tragen die Kundinnen und Kunden.
  • Saron-Hypotheken sind transparenter: Der Zinssatz richtet sich nach dem Saron, und dieser orientiert sich am Leitzins der SNB.

Tipp: Wenn Sie mit sinkenden Zinsen rechnen, wählen Sie am besten eine Saron-Hypothek oder nehmen maximal die Hälfte fest auf, den Rest als Saron. Das ist günstiger, und Sie bleiben flexibler  – etwa bei einer Kündigung, Scheidung oder einem Schicksalsschlag. Die Laufzeiten sollten höchstens drei Jahre auseinanderliegen.

Eine Geldmarkthypothek kann sich innert kurzer Zeit stark verteuern. Legen Sie darum die Differenz zum langjährigen Durchschnittszins von beispielsweise 3 Prozent zurück. Wenn die Zinsen steigen, können Sie diese Reserve nutzen.

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