Saron-Hypothek: Glauben Sie nicht alles, was Sie hören
Sind Saron-Hypotheken tatsächlich teuer, kompliziert und unsicher? Wer die Fakten prüft, kommt zu einer anderen Einschätzung.
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In der Schweiz sind weniger als ein Viertel der Hypotheken an den Saron geknüpft. Doch weshalb ist das so? Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Banken empfehlen lieber Festhypotheken, weil sie mehr daran verdienen. Dazu kommt, dass viele Irrtümer und Halbwahrheiten über Saron-Hypotheken kursieren. In diesem Artikel werden deshalb vier Behauptungen einem Faktencheck unterzogen:
Sind Saron-Hypotheken nicht teurer als Festhypotheken?
Aufgrund der gestiegenen Inflation erhöhte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins von Juni 2022 bis Juni 2023 in mehreren Schritten. Weil sich der Zinssatz der Saron-Hypothek eng am Leitzins orientiert, verteuerten sich diese Hypotheken von durchschnittlich 0,8 auf über 2,6 Prozent. Das hat dazu geführt, dass Saron-Hypotheken vorübergehend mehr kosten als Festhypotheken.
Inzwischen ist die Inflation aber weitgehend unter Kontrolle, sodass die SNB den Leitzins bereits dreimal in diesem Jahr um jeweils 0,25 Prozent auf nunmehr 1 Prozent gesenkt hat. Im Gleichschritt sind auch die Zinsen für Saron-Hypotheken gesunken. Festhypotheken sind darum heute nur noch marginal günstiger. Die SNB hat in der letzten Zeit mehrmals angedeutet, dass weitere Zinssenkungen folgen könnten. Wer sich mit einer Festhypothek bindet, profitiert davon aber nicht, weil der Zins über die ganze Laufzeit fix ist.
Über einen längeren Zeitraum betrachtet schneiden Saron-Hypotheken klar besser ab als Festhypotheken. Wie der historische Kostenvergleich von Hypotheken zeigt, waren sie in den letzten 30 Jahren praktisch immer günstiger.
Wichtig: Veränderungen im Leben können dazu führen, dass man das Eigenheim verkaufen muss, etwa weil man die Stelle verliert, bei einer Scheidung oder weil das Haus im Alter zu gross geworden ist. Festhypotheken vorzeitig aufzulösen, ist oft sehr teuer. Bei einer Saron-Hypothek sind die Kosten dagegen überschaubar.
Sind Saron-Hypotheken nicht sehr kompliziert?
Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig. In Wirklichkeit sind Saron-Hypotheken sehr einfach und transparent: Der Zinssatz richtet sich nach dem Saron. Dieser Referenzzins orientiert sich am Leitzins der SNB. Dazu kommt ein Aufschlag der Bank, der während der Rahmenlaufzeit von meist drei oder fünf Jahren unverändert bleibt. Der fällige Zinssatz wird in der Regel jedes Quartal an den Saron angepasst.
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Sind Saron-Hypotheken nicht total unsicher?
Nein. Richtig ist: Im Gegensatz zu einer Festhypothek sind die künftigen Zinskosten mit einer Saron-Hypothek schwerer abzuschätzen, weil der Zinssatz alle drei Monate angepasst werden kann – sowohl nach unten wie nach oben. Im Extremfall kann sich so eine Hypothek innert kurzer Zeit stark verteuern. Wer von Anfang an ein sehr knappes Budget hat, orientiert sich darum besser an einer Festhypothek.
Für die meisten gilt aber: Ein Zinsanstieg lässt sich in der Regel aussitzen – oder man kann im richtigen Moment immer noch in eine Festhypothek wechseln. Entscheidend sind aber die Zinskosten über die gesamte Laufzeit. Hier waren in den letzten 30 Jahren die Saron-Hypotheken praktisch immer die deutlich günstigere Lösung als zehnjährige Festhypotheken.
Tipp: Legen Sie die Differenz zu einem langjährigen Durchschnittszins von beispielsweise 3 Prozent zurück. Wenn die Zinsen steigen, können Sie auf diese Reserve zurückgreifen.
Sind Saron-Hypotheken ein Klumpenrisiko?
Viele denken, dass sich eine Saron-Hypothek nicht mit einer Festhypothek kombinieren lässt. Diese Annahme ist jedoch falsch. Gerade für Eigenheimbesitzer, denen Planungssicherheit sehr wichtig ist, kann diese Kombination sinnvoll sein, um einen Teil der Hypothekarsumme gegen steigende Zinsen abzusichern.
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