Schnell reich werden
Mark Dittli, Gründer der Finanzplattform "The Market NZZ" zeigt auf, weshalb Langeweile und Langsamkeit manchmal zielführender sind als Abenteuer und Tempo.
"Alle Probleme der Menschheit rühren von der Unfähigkeit des Menschen her, allein in einem Raum still zu sitzen", schrieb der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal (1623– 1662) in seinen Pensées.
Diese Einsicht lässt sich auf die Welt der Finanzmärkte übertragen. Viele Anlegerinnen und Anleger sind hyperaktiv. Sie kaufen und verkaufen, sie suchen das nächste grosse Ding, die heisse Story. Alles, nur nicht still sitzen. Dahinter liegt eine banale Hoffnung: schnell reich zu werden.
Manchmal haben sie Glück, doch in der Regel zahlt sich der Aktivismus nicht aus. Hohe Gebühren, Selbstüberschätzung und falsche, emotional gefällte Entscheidungen zehren das Kapital laufend auf. In der Welt des Investierens begeht man den Weg zum Erfolg nicht mit Abenteuer und Tempo, sondern mit Langeweile und Langsamkeit. Wie schon der Value-Investor Charlie Munger (1924– 2023) zu sagen pflegte: "Das grosse Geld liegt nicht im Kaufen oder Verkaufen, sondern im Warten."