Vermächtnis und Legat: Das sollten Sie wissen
Wer ein Vermächtnis (auch Legat genannt) erhält, hat weniger Rechte und Pflichten als ein Erbe. Darum sollte man ein paar Punkte beachten, wenn man ein Vermächtnis ausrichten möchte.
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Wann ist ein Vermächtnis bzw. Legat sinnvoll?
Mit einem Vermächtnis kann man jemanden begünstigen, der nicht erbberechtigt ist, zum Beispiel eine gemeinnützige Organisation oder eine nahestehende Person. Oft wird ein Geldbetrag gespendet, manchmal sind es auch Wertgegenstände oder Liegenschaften.
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Was ist der Unterschied zu einer Erbschaft?
Wer ein Vermächtnis erhält, gehört nicht zur Erbengemeinschaft, hat aber Anspruch auf die Herausgabe des Vermächtnisses. Anders als ein Erbe haftet er nicht für Schulden des Verstorbenen.
Was muss man im Testament beachten?
Man sollte im Testament klar unterscheiden zwischen Erbschaft und Vermächtnis. Sonst wird unter Umständen angenommen, dass es sich um einen Teil des Erbes handelt. Wichtig ist auch, dass man die Pflichtteile nicht verletzt, sonst wird der Anspruch des Vermächtnisnehmers entsprechend gekürzt.
An wen geht das Geld, wenn der Vermächtnisnehmer vor dem Erblasser stirbt?
Das Vermächtnis erlischt und fällt in den Nachlass, der den Erben gehört.
Wann ist ein Legat problematisch?
Wenn sich das Vermögen des Erblassers wesentlich verändert. So kann es vorkommen, dass eine als Vermächtnis zugewiesene Sache beim Tod des Erblassers nicht mehr vorhanden ist. In diesem Fall verliert der Begünstigte seinen Anspruch.
Was ist wichtig, wenn man eine Liegenschaft vermacht?
Im Testament sollte ausdrücklich stehen, ob auch die Hypothek an den Begünstigen übergeht. Die Erben haften nämlich für alle Schulden des Erblassers, einschliesslich seiner Hypotheken.
Wie wird ein Vermächtnis besteuert?
Gemeinnützige Organisationen sind von der Erbschaftssteuer befreit. Bei natürlichen Personen können allerdings je nach Verwandtschaftsgrad hohe Erbschaftssteuern anfallen.