Pensionierung

Nach der Pensionierung sinken die Steuern stark – ein Irrtum

Komplexe Regeln, Reformen und drohende Steuererhöhungen: Viele Erwerbstätige können die steuerlichen Folgen nach der Pensionierung kaum mehr abschätzen.

Thomas Frick
Niederlassungsleiter
Publiziert am
28. Februar 2025

Der Staat unterstützt den Schritt in die Pensionierung mit gezielten Massnahmen. Zu den wichtigsten gehören steuerliche Anreize. Sie tragen dazu bei, dass man nach der Pensionierung finanziell besser dasteht. Das ist eine der grossen Stärken unseres Vorsorgesystems. Trotzdem sind immer mehr Erwerbstätige verunsichert.

Merkblatt
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Steuern sparen bei der Pensionierung

Erfahren Sie, wie angehende Pensionierte oft Tausende von Franken sparen können, wenn sie ihre Steuerplanung frühzeitig in Angriff nehmen.

Wichtige Gründe dafür sind die vielen Reformen und die immer komplizierteren Steuergesetze. Dazu kommt die politische Diskussion um höhere Steuern beim Bezug der Ersparnisse aus der Säule 3a und der Pensionskasse. Die meisten Erwerbstätigen haben darum grosse Mühe, die Folgen der Steuern für ihre Pensionierung abzuschätzen.

Viele gehen davon aus, dass sie weniger Steuern zahlen, weil die Renten aus AHV und Pensionskasse viel tiefer sind als ihr letzter Lohn. Die Steuerersparnis fällt meistens aber viel geringer aus als erwartet. Das Ehepaar im Beispiel hat mit den Renten gut 60’000 Franken weniger pro Jahr zur Verfügung. Die Steuerlast sinkt aber nur um rund 7000 Franken (siehe Tabelle unten). Viele unterschätzen das und sind dann enttäuscht, wenn sie sich nach der Pensionierung nicht den Lebensstandard leisten können, den sie sich erhofft hatten.

Darum sollte man sich so früh wie möglich mit den steuerlichen Anreizen befassen, die der Staat geschaffen hat. Die folgenden Tipps helfen, alles richtig aufzugleisen. Weitere Tipps finden Sie im Merkblatt zum Thema.

Organisieren Sie sich

Am besten fährt, wer seine Steuerbelastung schon viele Jahre vor der Pensionierung im Griff hat.

Pensionskasse: Immer wieder ist die Meinung zu hören, dass freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse (PK-Einkäufe) nur etwas für Besserverdienende seien. Das ist falsch. Natürlich profitieren Selbstständige und Angestellte mit hohen Löhnen am meisten, PK-Einkäufe lohnen sich aber auch mit kleineren Beträgen.

Schweizer Haushalte parkieren grosse Beträge auf Sparkonten – oft sind es 50’000 bis 300’000 Franken. Viele haben auch etwas geerbt. Wer einen Teil davon nutzt und zum Beispiel jedes Jahr 10’000 Franken einzahlt, kann jedes Mal mehrere Tausend Franken Steuern sparen und gleichzeitig die Leistungen nach der Pensionierung verbessern.

Säule 3a: Die Säule 3a eignet sich sehr gut, um Jahr für Jahr Geld auf die Seite zu legen und Steuern zu sparen. Zahlen Sie jedes Jahr ein, auch wenn es nicht der Höchstbetrag ist. Denn diese Beträge können Sie zu 100 Prozent vom steuerbaren Einkommen abziehen.

Tipp: Beziehen Sie Ihre Guthaben nicht auf einmal, weil Sie sonst in einer höheren Progression landen. Das Steueramt zählt nämlich alle Bezüge eines Jahres zusammen, zum Teil auch die des Ehepartners.

Entscheiden Sie richtig

Wie hoch die Steuern nach 65 sind und wann sie anfallen, hängt stark davon ab, wie man das Geld aus der Pensionskasse bezieht: als Rente, Kapital oder als Mix aus beidem. Die Rente muss man ein Leben lang als Einkommen versteuern. Beim Kapitalbezug zahlt man den grössten Teil der Steuern zum Zeitpunkt der Auszahlung. Dafür danach in der Regel weniger.

Tipp: Wichtiger als steuerliche Überlegungen ist, dass Sie mit Ihren Ersparnissen ein sicheres Einkommen erzielen – das Geld muss möglichst lange reichen. Die Renten aus AHV und Pensionskasse decken oft nur noch rund 50 Prozent des letzten Lohns, weil die PK-Umwandlungssätze in den letzten Jahren deutlich gesunken sind. Von diesem Satz hängt ab, wie hoch Ihre Rente ausfällt. Prüfen Sie darum rechtzeitig, welche Leistungen Ihre Pensionskasse vorsieht. Besonders Ehepaare müssen sich gut abstimmen, wer von beiden die Rente und wer das Kapital nimmt.

Senken Sie Ihre Kosten

Nach der Pensionierung hängt der Lebensstandard auch davon ab, wie man seine Steuern organisiert.

Eigenmietwert: Sollte der Eigenmietwert wegfallen, dürfte bei vielen Wohneigentümern die Steuerlast sinken. Ob es sich aber ohne Eigenmietwert lohnt, die Hypothek zu amortisieren, muss sorgfältig geprüft werden. Denn unter Umständen läuft man Gefahr, dass nach 65 Geld zum Leben fehlt.

Weiterarbeit: Wer länger erwerbstätig bleibt, sollte die steuerlichen Folgen sorgfältig berechnen. Wenn zum Lohn die Renten aus AHV und Pensionskasse dazukommen, kann die Steuerlast steil steigen. Klären Sie ab, wie Sie das vermeiden. Je nachdem lohnt es sich, die Renten um ein paar Jahre aufzuschieben.

Geldanlagen: Ziehen Sie steuergünstige Geldanlagen vor. Im Gegensatz zu Zinserträgen sind Kursgewinne meistens steuerfrei. Aus steuerlicher Sicht ist es darum sinnvoll, Ihr Geld so zu investieren, dass mehr steuerfreie Kursgewinne und weniger Zinserträge anfallen.

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